Möchtest du bei einer der wichtigsten und effektivsten (pädagogischen) Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels mithelfen? Möchtest du lernen, wie du erfolgreiche Workshops mit Kindern und Jugendlichen umsetzen kannst, um Möglichkeiten aufzuzeigen, wie JedeR Einzelne – und zwar sofort und unmittelbar – einen gewaltigen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann? Dann solltest du weiterlesen.
Klimwandel – eine der größten Bedrohungen
Das Polareis schmilzt, Überschwemmungen, Wetterextreme, Stürme, Trinkwasserknappheit, Dürren, Artensterben, Klimaschäden in Milliardenhöhe und vieles mehr – die Folgen der Erderwärmung werden immer bedrohlicher. Während der Klimawandel hauptsächlich durch den Konsum- und Lebensstil der Menschen in den Industriestaaten verursacht wird, treffen die Folgen vor allem arme Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika, berichteten die Klimaforscher des Internationalen Gremiums für den Klimawandel (IPCC).[1] Schon heute mangele es rund 1,7 Milliarden Menschen an ausreichendem Trinkwasser. Vielerorts ist das Trinkwasser durch Krankheitserreger verseucht. Vor allem in Asien werden in den kommenden Jahrzehnten große Regionen so trocken werden, dass die Ernten regelmäßig bedroht sein werden, erwarten die Wissenschaftler.
UN-Studie: Rund 200 Millionen Klimaflüchtlinge
Einer UN-Studie zufolge könnten bis zum Jahr 2050 rund 200 Millionen Menschen – das sind etwa 2,5 Mal so viele Menschen wie in Deutschland leben – wegen des Klimawandels ihre Existenzgrundlagen verlieren und auf der Flucht sein.[2]
Wenn keine konsequenten Maßnahmen zum Stopp der globalen Erderwärmung ergriffen würden, könnten die darauffolgenden Fluchtbewegungen „alles bisher Dagewesene“ übertreffen, warnen die Autoren der Studie.
Konsequente Maßnahmen
Viele Menschen halten die Industrie oder den Verkehr als Hauptursache für den Klimawandel. Tatsächlich ist aber die Tierwirtschaft der größte Klimakiller[3] – und zwar mit Abstand! Das renommierte Worldwatch Institut hat errechnet, dass 51% der klimaschädlichen Treibhausgase auf die Viehzucht zurückzuführen sind. Durch eine Verringerung der Tierhaltung und eine Hinwendung zu pflanzlicher Nahrung könne der Klimawandel effektiver bekämpft werden als mit erneuerbaren Energiequellen. So wichtig eine neue Energiepolitik sei, eine Umstellung bei den Essensgewohnheiten würde schneller wirken, erklärten die „Worldwatch“-Forscher.
Mit unserer Ernährung haben wir also alle – jetzt und sofort – einen großen Hebel, um dem Klimawandel zu begegnen. Gleichzeitig können wir auch etwas für den Schutz der Menschen, der Tiere, der Natur sowie für mehr globale Gerechtigkeit tun. Die folgende Grafik zeigt, wie groß der Einfluss unseres Ernährungsstils für den Klimaschutz ist:
Eine Studie der Oxford University sorgt aktuell für Aufsehen, denn sie hat in 4 Szenarien für unterschiedliche Ernährungsweisen deren Konsequenzen für die Menschheit und die Erde prognostiziert. Was wäre, wenn wir uns alle vegan ernähren würden? Die Folgen:
- 8,1 Millionen Menschen könnten vor dem Tod bewahrt werden
- 70% weniger ernährungsbedingte Treibhausgasemissionen
- 1 067 000 000 000 (1,067 Billionen!) Dollar Gesundheitskosten und 570 Milliarden Dollar Umweltkosten könnten eingespart werden
Genaueres kannst du hier nachlesen.
Daraus folgt, dass der wichtigste Schritt bei der Ernährungsumstellung, die Reduzierung tierischer Lebensmittel ist.
Fünf Tipps für einen erfolgreichen Workshop zu Klimaschutz und Ernährung
- Bereite leckere, kreative Buffets mit allen Beteiligten zu
Wenn es dir also gelingt, mit Jugendlichen oder Kindern Workshops durchzuführen, bei denen sie gemeinsam auf kreative Weise biovegane Mahlzeiten mit möglichst regionalen, saisonalen und frischen Zutaten zubereiten lernen, die nicht nur sehr lecker schmecken, sondern auch ein Genuss fürs Auge sind, dann ist schon mal sehr viel erreicht. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit der Zubereitung von Buffets mit vielen frischen und sehr wertvollen Zutaten gesammelt. Dafür brauchst du viel frisches Obst, Gemüse, verschiedene Sorten guten Brots. Wir verwenden vorwiegend Vollkornbrot. Wichtig ist, dass du zu Beginn erklärst, dass möglichst gar nichts weggeworfen werden soll. Darum sollen alle eine Regel beachten: Was immer sie Schönes Gestalten – wenn es zum Schluss Niemand essen will, sollte die Person, die das gestaltet hat, es selbst gerne verspeisen. Das Ziel der Zubereitung soll sein, dass das Buffet auch fürs Auge schön ist und alle genügend Auswahl haben, um das zu essen, was ihnen schmeckt. Auch z.B. bei Pizza-, Müsli-, Salatangeboten achten wir immer darauf, dass die Beteiligten sich ihre Zutaten weitgehend oder komplett selbst zusammenstellen können. Wer dann z.B. keine Tomaten, Zwiebeln, Rosinen oder Haselnüsse mag (oder verträgt), muss sie dann nicht mühsam aus einer fertigen Mischung herauspulen, um sie dann möglicherweise wegzuwerfen. Buffetartige Mahlzeiten, die von den Beteiligten mitgestaltet werden, erfahren darum in der Regel eine hohe Akzeptanz.
- Mache die Vorbildfunktion Deines Angebots transparent
Am besten wäre es zweifellos, wenn die Beteiligten vor einem Workshop eine Einkaufsforschertour unternehmen und die Zutaten nach bestimmten Kriterien selbst aussuchen dürfen und wenn sie durch Internetrecherche selbst herausfinden, mit welchen Maßnahmen sie am meisten zum Schutz der Erde, des Klimas und der Umwelt beitragen können.
Wenn dies nicht möglich ist, dann solltest du deinen Einkauf, der sich an den nachfolgend dargestellten Kriterien einer zukunftsfähigen Ernährung orientiert, erläutern, damit die Beteiligten deine Überlegungen nachvollziehen können. Die Reihenfolge entspricht in etwa der Wirkung im Sinne einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Entwicklung.
Die Tabelle (bitte Grafik anklicken) aus PENDOs CO2-Zähler [4] zeigt, mit welcher Maßnahme du mehr oder weniger CO2 vermeiden kannst. Beispiel: Wenn du – wie der Durchschnitt – 1,65 Tonnen Treibhausgasemissionen verursachst und deine Ernährung auf vegetarisch umstellst, verringert sich deine CO2 -Belastung um 26% bzw. um 429 kg CO2 pro Jahr. Durch eine Umstellung auf biovegane Ernährung sparst du gegenüber der durchschnittlichen Treibhausgasemission sogar ca. 33% bzw. 535 kg CO2 pro Jahr ein. Diese Treibhausgasemission entspricht in etwa der Menge, die bei einer Autofahrt mit einem BMW Modell 118d von Moskau nach Lissabon entsteht.
Das bedeutet, dass du durch die Reduzierung deines Konsums tierischer Lebensmittel den höchsten Klimaschutzeffekt erreichst:
- Pflanzliche Kost besser als tierische Lebensmittel
- Bio besser als konventionell
- Saisonal besser als unter Glas
- Regional besser als global
- Frisch besser als tiefgekühlt
- Gering bzw. mäßig verarbeitete Lebensmittel besser als „Laborlebensmittel“
- Umweltverträglich oder unverpackte Erzeugnisse besser als einwegverpackte
- Sozialverträgliche Produkte (z.B. fairer Handel) besser als unfaire
Und natürlich sollten auch möglichst wenig Lebensmittel weggeworfen werden und Einkäufe gut geplant sowie mit möglichst umweltfreundlichen Verkehrsmitteln getätigt werden.
Wir versuchen bei unseren Projekten, diese Kriterien immer möglichst vorbildlich zu erfüllen, auch wenn wir Kompromisse aufzeigen und begründen. Warum sollten wir nicht ab und zu Bananen aus biofairem Handel kaufen, selbst wenn diese weder regional, noch saisonal sind? Unter Klima-, Umwelt-, Tierschutzaspekten sowie gesundheitlichen Aspekten ist dies vielfach besser als tierische Produkte. Zum Vergleich:
- 1 kg Bananen, aus Übersee mit dem Schiff transportiert, verursacht für den Transport 570g CO2 Äquivalente.
- 1kg Rindfleisch verursacht 13.300 g CO2-Äquivalente
Welche Lebensmittel wir für ein bioveganes Partybuffet in der Sommersaison einkaufen, kannst du in diesem Artikel nachlesen.
Der tierethische Aspekt spielt neben dieser Kriterienliste eine eigenständige Rolle. Wenn du – wie ich – der Überzeugung bist, dass Tiere genauso ein Recht auf Würde und Leben haben wie die Menschen, dann erläutere dieses Motiv. Denn aus diesem Motiv heraus isst du auch keine selbst im Wildwasserbach geangelte Forelle, wenngleich die Klimaschädlichkeit in diesem Fall nicht so hoch ist. Es ist wichtig, dass die Beteiligten in Kleingruppen die Möglichkeit haben, über unterschiedliche Motive, Wertorientierungen und die obige Kriterienliste zu diskutieren, um einen eigenen ethischen Standpunkt zu entwickeln.
- Gib’ Gedankenanstöße zur Wertschätzung und zum Preis
Wichtig ist auch, dass du erläuterst, wie hochwertig die Lebensmittel sind, die du eingekauft und mitgebracht hast – denn Lebensmittel aus kontrolliert biologischem oder bioveganen Anbau haben ihren Preis, den sie auch wert sind. Vor allem, wenn wir bedenken, dass konventionelle Lebensmittel auf der Ausbeutung und Vergiftung von Menschen, Tieren und Natur beruhen. Sie sind nur aufgrund von Subventionen und der Tatsache, dass die Allgemeinheit für die Umweltfolgen bezahlen muss, so billig.
- Ist es fair, die Lebensgrundlage anderer Menschen und nachfolgender Generationen zu zerstören?
- Ist es fair, dadurch Fluchtursachen zu schaffen?
Müssten die Erzeuger von konventionellen Lebensmitteln die Folgekosten ihrer Landwirtschaft tragen, wären konventionelle Lebensmittel die teuersten. Und obwohl die Preise für tierische Lebensmittel aufgrund von Subventionen viel zu billig sind, ist es möglich, sich lecker und gesund biovegan zu ernähren, ohne für seine Ernährung mehr Geld ausgeben zu müssen als Haushalte, die sich durchschnittlich und konventionell ernähren. Mach’ dir bewusst, dass dein Vorbild – auch in diesem Sinne – am Wichtigsten ist. Bei der Zubereitung eines bunten, kreativen Partybuffets mit allerbesten Zutaten aus biologischem oder sogar friedfertigem, veganen Anbau kalkulieren wir mit 2,50 € pro Person. Das ist sogar weniger als der Staat in der Sachbezugsverordnung für ein Abendessen einkalkuliert (3,10 € pro Person). Mache am besten selbst einmal einen Test, damit du aus deiner Erfahrung sprechen kannst. Überlege dir, wie du Kosten einsparen kannst, z.B.:
- Verzicht auf tierische Lebensmittel
- pflanzliche Aufstriche selbst herstellen
- z.B. Äpfel sammeln, die kein Mensch abernten will, die aber hervorragend schmecken
- darauf achten, dass nichts weggeworfen wird,
- beim Biobauernhof um die Ecke kaufen, weil es günstiger ist,
- Lebensmittel, die nicht mehr lange haltbar sind, günstiger im Bioladen kaufen oder dir schenken lassen,
- selbst geerntete Wildkräuter verwenden (wo möglich und sinnvoll),
- saisonale Zutaten kaufen, denn die sind auch günstiger,
- Rabatte durch Großmengen nutzen,
- …
Dann rechne konkret aus, wie viel Kosten du pro Person für die Lebensmittel zu einem leckeren, bunten Partybuffet hattest. Dein Beispiel kann anderen Mut machen, das ebenfalls auszuprobieren.
- Freiwilligkeit
Zwischen dem Umweltwissen und dem Umwelthandeln der Bevölkerung gibt es eine große Diskrepanz. Wenn es nämlich darum geht, unseren persönlichen Konsum- und Lebensstil fairer, gerechter, klima-, tier- und umweltfreundlicher zu gestalten, dann ist nicht in erster Linie Wissen gefragt, sondern Konsequenz und vor allem: freiwilliges Engagement. Mach dir und der von dir begleiteten Gruppe Kinder oder Jugendlicher bewusst, dass jede Kleinigkeit, die du mit der Motivation tust, Tieren, der Umwelt, Menschen und dem Planeten Erde zu helfen, freiwilliges Engagement bedeutet: freiwilliges Engagement für den Schutz der Erde. Daraus folgt logischerweise, dass du versuchen solltest, Bedingungen zu schaffen, die den freien Willen der Beteiligten respektieren. Sowohl bei unseren Seminaren, also auch Kinderprojekten – die häufig mehrere Tage dauern – erstellen wir z.B. nie „Küchendienstpläne“. Denn wir wollen erreichen, dass alle Beteiligten das, was sie tun, mit Freude und aus innerer Verantwortung tun. Wenn du und dein Team diese innere Einstellung vorleben, wird dies auch funktionieren, vor allem dann, wenn du allen Beteiligten entsprechende Wertschätzung entgegenbringst.
Bei Schulprojekten ist dies nicht immer ganz einfach, denn dort sind Kinder und Jugendliche gezwungenermaßen. Doch selbst dort gibt es Möglichkeiten eine Atmosphäre der Freiwilligkeit zu schaffen. In diesem Artikel findest du mehr darüber.
- Begegnung auf Augenhöhe
Von klein auf sind wir es gewohnt, unsere LehrerInnen zu siezen, während sie uns, jedenfalls so lange wir Kinder sind, duzen. Warum ist das eigentlich so?
Wenn es dir wirklich ein Herzensanliegen ist, bei anderen freiwilliges Engagement für den Schutz der Erde zu fördern, dann solltest du dir auch bewusst machen, dass wir „alle in einem Boot sitzen“, auch wenn die einen vielleicht mehr Lebenserfahrungen und mehr Wissen haben als Andere. Sage den Beteiligten an deinem Workshop also am besten von Anfang an, dass du – genauso wie sie – ein Lernender bist und sie um ihre Hilfe bittest, damit dieser Workshop gelingt und dass du sie am Ende um eine ehrliche Rückmeldungen, Kritik, Ideen und Verbesserungsvorschläge bittest. So werden aus Teilnehmenden echte Beteiligte.
Bitte die Beteiligten auch darum, nicht zu zögern, auch während des Workshops ihre Ideen, Vorschläge und Impulse einzubringen. Wenn dies von dir wirklich ernst gemeint ist und du dich darauf einlässt, dann wirst du feststellen, dass Schritt für Schritt eine echte Teamatmosphäre wächst, in der sich die Beteiligten immer mehr trauen, offen und ehrlich zu sein. Alle Beteiligten können auf diese Weise die Erfahrung machen, dass die Intelligenz der Gruppe sowie die Vielfalt an Ideen viel größer ist, als wenn sich die einen zurücklehnen und die anderen die „MacherInnen“ sind. Auf diese Weise wächst in der Gruppe nicht nur das Gemeinschafts-, sondern auch das Verantwortungsgefühl – denn JedeR macht die Erfahrung: ich bin wichtig und werde ernst genommen. Und genau diese Erfahrung ist grundlegend dafür, dass Menschen Motivation aufbauen, sich freiwillig für den Schutz der Erde zu engagieren.
- Setze innovative, spielerische, interaktive Methoden ein
Wie wir bei Projekten mit Kindern vorgehen, kannst du hier nachlesen. Bei Projekten mit Jugendlichen und Erwachsenen setzen wir z.B. folgende Methoden ein, um zur Selbstreflexion anzuregen, Informationen zu vermitteln und kreativen Austausch sowie Diskussionen zu fördern:
- Beziehungssofa: vor der Gruppe befinden sich drei Stühle. Eine Person setzt sich auf den mittleren Stuhl und beginnt mit einem Wort, zu dem Assoziationen gesucht werden, z.B.: Klimaschutz. Möglichst spontan und schnell soll sich nun jeweils rechts und links dieser Person eine andere Person setzen und einen Begriff nennen, den sie zu Klimaschutz assoziiert. In unserem Beispiel: „ist wichtig“ und „Fahrradfahren“. Die mittlere Person darf nun den Begriff auswählen, der ihr besser gefällt – z.B. „Fahrradfahren“. Nun setzt sich die Person, die diesen Begriff genannt hat, auf den mittleren Stuhl, die beiden anderen Personen setzen sich in den Halbkreis zur Gruppe zurück. Wieder dürfen nun zwei Personen ihre Assoziation zu dem Begriff nennen und sich auf den Stuhl rechts und links der Person, die „Fahrradfahren“ gesagt hat, setzen. Eine Person, die nicht mitspielt, notiert alle Begriffe. So ergibt sich am Ende eine Assoziationskette, die viel über die aktuelle Gruppenenergie aussagt und Impulse für späteren Austausch geben kann.
- Brainstorming: Bei Gruppen mit Erwachsenen und Jugendlichen, bei denen schon einiges an Vorwissen vermutet werden kann, bilden wir mehrere Kleingruppen, die z.B. fünf Minuten Zeit haben, ihre Kenntnisse darüber zusammenzutragen, welche Folgen der Klimawandel hat. Eine Person aus der Kleingruppe soll anschließend die Stichwortsammlung / das Brainstorming der Kleingruppe in die Großgruppe einbringen. Eine solche Runde bietet dir die Möglichkeit, dir ein Bild davon zu machen, wie viel Vor- oder Halbwissen in der Gruppe vorhanden ist. Es ist wichtig, dass du – wie auch sonst immer, wenn Informationsfragen gestellt werden – die Gruppe anregst, sich selbst Wissen anzueignen. Wo es möglich ist, im Internet zu recherchieren, geht dies heutzutage blitzschnell. Wenn also beispielsweise geäußert wird, dass der Klimawandel mit dem Ozonloch zusammenhängt, dann nimm eine solche Aussage zum Anlass, die Beteiligten zu bitten, dies noch genauer zu recherchieren. Derartige Recherchefragen schreibst du auf ein Plakat. So kann sich – wenn gute Internetrecherchemöglichkeiten vorhanden sind – später auch eine Kleingruppe bilden, die recherchiert, diskutiert und Fragen auf die genannten Recherchefragen zusammenträgt, um sie anschließend der Großgruppe vorzustellen.
- Positionslinie: Für dieses Spiel verwenden wir sechs Tafeln mit Fotos von Butter, Rindfleisch, Käse, Obst, Kartoffeln und Gemüse. Entlang einer Linie von z.B. 12 oder 24 Metern, markierst du mit Kreide oder Klebeband Positionen mit CO2-Äquivalenten, z.B. 23.800g bis zu 150g. Erläutere nun, dass dieses Positionswerte der Klimabelastung der Lebensmittel / Lebensmittelgruppen entsprechen, die auf den sechs Tafeln abgebildet sind. Teile dann die Gruppe – je nach Gruppengröße – in 6 Kleingruppen auf. Diese sollen sich darüber austauschen, wie sie sich positionieren wollen. Sie sollen sich zu einer Markierung stellen, auf der eine CO2-Grammzahl steht, die bei der Herstellung von 1kg Butter, Rindfleisch, Käse, Obst, Kartoffeln oder Gemüse verursacht wird. Wenn die Gruppen sich positioniert haben, frage da und dort nach, warum die Kleingruppe sich so aufgestellt hat und löse dann das Rätsel, indem du jeder Kleingruppe eine Karte überreichst, auf der neben dem Lebensmittel der sechs Tafeln nun der dazugehörige Wert der Klimabelastung steht, der auch umgerechnet ist in Autokilometer. So erfahren die Beteiligten z.B., dass der Verzehr von einem Kilogramm Butter 23.800g CO2 Äquivalenten bzw. der Treibhausgasemission einer Autofahrt von ca. 200 km mit einem BMW 118d entspricht, während 1 kg Gemüse nur 150 g CO2 Äquivalente Klimabelastung verursacht, was einer Autofahrt von ca. 1,26 km gleichkommt[4]. Derartige Werte findest du in der Tabelle auf Seite 5 der Broschüre „Klima sucht Schutz“ oder in dem Büchlein Pendos CO2-Zähler[4] vom Pendo-Verlag.
- Spiel „1,2 oder 3“ (wie die bekannte Fernsehsendung): Die Fernsehsendung „1,2 oder 3“ kennen die allermeisten Menschen. Es ist ein Bewegungsspiel, das Spaß macht. Male mit Kreide drei Felder auf den Boden oder verwende Klebestreifen und beschrifte sie mit 1,2 oder 3. Du kannst nun Schätzfragen stellen, die du dir hier herunterladen kannst. Wir haben bevorzugt die Fragen zum Wasserverbrauch, zur Energieverschwendung (Kleinwagen / Hamburger) und zur Umweltverschmutzung durch Kot und Urin von Tieren gestellt. Wenn ich das Spiel mit Erwachsenen spiele, verwandle ich sie gerne mit meinem „Zauberstab“ in Kinder. Das lockert das Ganze auf.
- Kreative Teamarbeit / Planspiele, Sketche, Green Stories: Um sich spielerisch-kreativ mit dem Thema sowie Hintergründen auseinanderzusetzen, ist die kreative Teamarbeit in Kleingruppen eine sehr gute Methode. Bilde dazu Kleingruppen mit jeweils 5-6 Personen. Biete ihnen verschiedene Anregungen und Impulse für Diskussion und die kreative Verarbeitung von Wissen und Werten an. Dieses Arbeitsblatt kannst du dir kostenlos herunterladen und die darin beschriebenen Methoden verwenden.
Hast Du Fragen oder weitere Ergänzungen? Wir freuen uns auf Deine Kommentare.
Möchtest du selbst derartige Projekte leiten lernen? Dann setze dich mit uns in Kontakt.
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Quellenangaben:
[1] http://www.faz.net/aktuell/politik/klimawandel-erderwaermung-bedroht-200-millionen-menschen-114547.html
[2] http://www.focus.de/wissen/natur/un-studie-rund-200-millionen-klima-fluechtlinge_aid_407017.html
[3] https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article4922403/Nutztiere-sind-weltweit-mit-die-groessten-Klimakiller.html
[4] Die Werte entstammen Pendos CO“-Zähler, Pendo-Verlag: http://www.co2online.de/service/multimedia-center/broschueren-und-faltblaetter/co2-zaehler/
Zum Weiterlesen – Preise von Bioprodukten:
https://www.ugb.de/bio-produkte/kosten-erloese-preise-bio-produkte-zu-teuer/
Dieser Beitrag beruht auf Erfahrungen, die wir im Rahmen des Projekts “Klimaschutz & Ernährung” sammeln durften, das durch den Umweltbildungsfonds der bayerischen Staatsregierung, das BMZ und die Stiftung Vegeterra unterstützt wurde.